Hilfe bei Zahnfleischbluten
Sehen Sie auch „rot” beim Zähneputzen? 3 von 4 Erwachsene ab der Lebensmitte leiden an einer mehr oder weniger starken Erkrankung des Zahnhalteapparats. Es beginnt mit einer Zahnfleischentzündung (Ginigivitis): Erstes Anzeichen ist, wenn es beim Zähneputzen blutet.
Eine Gingivitis betrifft nur das Zahnfleisch, (noch) nicht den darunter liegenden Zahnhalteapparat. Sie kann Begleiterscheinung einer anderen Krankheit sein oder auftreten, wenn die Mundhygiene vorübergehend zu kurz kommt. Mit verbesserter Pflege und zahnärztlicher Therapie bildet sie sich in der Regel wieder zurück.
Wird eine Zahnfleischentzündung jedoch nicht behandelt, entsteht daraus eine Parodontitis, eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Auslöser dafür sind Bakterien im Zahnbelag (Plaque). Das Zahnfleisch geht zurück und wo es eigentlich fest am Zahn anliegen sollte, entstehen tiefe Zahnfleischtaschen (3 bis 10 mm und mehr). Später bildet sich auch der Kieferknochen zurück. Die Zähne verlieren ihren Halt und innerhalb einiger Jahre kommt es zum endgültigen Zahnverlust.
Darüber hinaus kann eine Parodontitis Ursache oder Verstärker schwerer Allgemeinerkrankungen sein. Heute weiß man, dass sie u. a. eine Herzmuskelerkrankung verursachen bzw. das Risiko eines Herzinfarktes erhöhen kann. Bei Schwangeren kann eine Parodontitis Früh- oder Fehlgeburten auslösen. Auch systemische Erkrankungen wie Diabetes, Arthritis oder Rheuma werden durch die Krankheitserreger verstärkt. Das sind gute Gründe, eine Parodontitis rechtzeitig zu behandeln!
Wichtig ist vor allem, eine Parodontalerkrankung frühzeitig zu erkennen. Deshalb sind regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt entscheidend für den Therapieerfolg. Zur Diagnose wird das Gebiss Zahn für Zahn mit einer speziellen Sonde untersucht. Der so ermittelte Parodontale Screening-Index (PSI) gibt Aufschluss über den Schweregrad der Erkrankung.
Zahnverlust ist kein Schicksal – wir erhalten Ihre Zähne (gesund)
Der erste Schritt ist, für gesunde Verhältnisse im Mund zu sorgen. Dieses „Vorprogramm” schreiben gesetzliche und private Krankenversicherer vor, damit sie die Kosten für die Parodontalbehandlung übernehmen. Denn größtmögliche Keimfreiheit vor allem im Zahnbett ist die Voraussetzung dafür, dass die Entzündungen abheilen und sich der Zahnhalteapparat (Parodontium) regenerieren kann. Sorgfältig entfernen wir bei der Vorbehandlung die schädlichen Bakterienablagerungen manuell und maschinell von den Zahnoberflächen und aus den Zahnfleischtaschen.
Die Behandlung zeigt schon bald erste Erfolge: Das Zahnfleisch wird wieder fest und rosig. Es legt sich enger an den Zahn und die vertieften Taschen bilden sich zurück. Damit das so bleibt, ist die Mitarbeit des Patienten gefragt. Denn nur optimale Mundhygiene zu Hause hält die schädlichen Keime dauerhaft in Schach. Deshalb besprechen wir ausführlich Zahnputztechniken, Problemstellen sowie Verbesserungsmöglichkeiten und geben Tipps für die zahngesunde Ernährung.
Im besten Fall ist eine Parodontalbehandlung dann gar nicht mehr nötig. Falls doch, erstellen wir mit Ihnen zusammen einen individuellen Therapieplan. Wir setzen moderne Behandlungsmethoden ein, um die Zahnwurzeln von allen Ablagerungen zu befreien. Durch den abschließenden Einsatz des Lasers (als Wahlleistung) können wir den Wirkungsgrad der Behandlung optimieren. Denn das Laserlicht wirkt keimabtötend, also sterilisierend, und beschleunigt den Heilungsprozess.
Wie hoch ist das Risiko einer erneuten Erkrankung?
Das Wichtigste ist, diesen Heilungsprozess durch regelmäßige, professionelle Vorsorgebehandlungen (Prophylaxe) zu unterstützen. Risikopatienten – dazu zählen insbesondere Raucher und Diabetiker – sollten in kürzeren Intervallen, das heißt alle 3 bis 4 Monate, an der Vorsorgebehandlung teilnehmen. Die Intervalle legen wir in Absprache mit Ihnen fest.